Die Zukunft der Mobilität liegt in der technischen Weiterentwicklung sauberer Transportmittel (CO2-Neutralität durch Elektromobilität, alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff, und effizientere, nachhaltige Antriebe), in der Automatisierung (Konnektivität, Kommunikation, Bordnetze, Datensicherheit, Sensorik, IT/Software, Intelligent and Robust Planning, Künstliche Intelligenz) und der digital sekundierten Integration multipler Verkehrsträger inklusive operativer und fahrzeugtechnischer Komponenten in das Gesamtgefüge von Smart (Mobility) Cities und intelligenten Transportsystemen (IST - Intelligent Transport Systems). Mobilität muss in Zukunft als ein systemisches Ganzes von Straße, Schiene, Startbahn und Flusslauf gedacht und weiterentwickelt werden.
Die heutigen Herausforderungen auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität sind groß. Ein Viertel der weltweiten Klimagasemissionen sind auf den Verkehrssektor zurückzuführen. In Ballungsräumen ist die Luftschadstoffbelastung durch den Verkehr hoch. Durch den Wachstumsmarkt Mobilitätsdienstleistungen, Online-Handel, On-Demand-Konsum, urbane Logistik etc. wird das Verkehrsaufkommen weiter steigen. Die Elektrifizierung des (öffentlichen) Personenverkehrs sowie die Nutzung alternativer Energieträger zur Belastungssenkung verzeichnen derzeit noch eine sehr geringe Marktpenetration.
Eine weitere wesentliche Komponente auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität stellt der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in Form von Taktverdichtungen dar, um die strukturelle Angebotslücke zwischen PKW und ÖPNV zu schließen. Auch wenn die Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten etwa der e-Mobilität oder schadstoffarmer alternativer Antriebe große Einsparpotentiale in der Schadstoffemission versprechen, sind erhebliche Änderungen im individuellen Mobilitätsverhalten notwendig. Zum Schutz der Umwelt müssen sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene Rahmenbedingungen für den Verzicht geschaffen werden. Auch hier gibt es keine one-size-fits-all Lösung.
Die Mobilität der Zukunft muss zudem ganzheitlich zu Wasser, am Boden und in der Luft gedacht werden. Rurale und urbane Mobilitätssysteme umfassen nicht nur Straßen, sondern schließen ebenso Flüsse, Kanäle, den Luftraum sowie bereits vorhandene, unterirdische Leitungsnetze (Kanalisation und U-Bahnen) ein, deren logistisches Potential weiter erschlossen werden muss. Die Zukunft der Mobilität muss als systemisches Ganzes von Straße, Schiene, Startbahn und Flusslauf betrachtet werden. Zum Beispiel stellen urbane oder regionale Seilbahnsysteme zusätzlich eine interessante Möglichkeit für schnell zu realisierende und äußerst energieeffiziente ÖPNV-Systeme dar. Hierbei gilt es vor allem, die Verknüpfung mit bestehenden Systemen zu optimieren. Mittelfristig ist auch der Einsatz völlig neuer Technologien wie z.B. Flugtaxis im öffentlichen Verkehr denkbar. Die technische Entwicklung dieser Systeme steht im Moment im Vordergrund, allerdings kann man sich durchaus die Erschließung strukturschwacher Räume mittels Flugtaxis zur Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen vorstellen. Ebenso sind infrastrukturelle Voraussetzungen zu schaffen um den aktiven Individualverkehr (Fahrrad, zu Fuß) zu fördern.
Auch für die Verkehrsgovernance ergeben sich hier große Handlungsbedarfe. Die nachhaltige Transformation der Mobilität setzt voraus, dass die Verkehrsrahmenbedingungen in der Stadt- und Regionalplanung, in der ÖPNV-Planung, Parkdruck, Staus, Emissionen und Immissionen, d.h. das negative Einwirken von Luftverschmutzung, Lärm oder Strahlung auf Menschen, Tiere und Pflanzen konsequent auf Nachhaltigkeitszielsetzungen ausgerichtet werden. Die mittels Anreizsetzung realisierte Beschleunigung der Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs ist unmittelbar geeignet, den Schadstoffausstoß zu reduzieren und die Emissionsbilanz des Straßenverkehrs zu verbessern.
Zudem bedarf es intelligenter Verfahren um die Zielkonflikte zwischen responsiven Ansprüchen moderner Verwaltung auf der einen und der Notwendigkeit schneller Machbarkeitsprüfungen und Genehmigungsverfahren auf der anderen Seite zu mitigieren. Außerdem werden durch autonomes Fahren, Mensch-Maschinen-Interaktion und Künstlicher Intelligenz ganz neue Regelungsbedarfe geschaffen. Des Weiteren überbrückt Mobilität nicht nur den Raum und verändert dessen Struktur. Mobilität wirkt auch auf die Zeit, indem es Verhalten auf individueller und aggregierter Ebene beeinflusst. Mit der 24/7 Gesellschaft, ständiger Erreichbarkeit und der Aufhebung des Raums als Grenze wirtschaftlicher Interaktionen gehen zum Beispiel auch psychische Belastungen einher, die den positiven Effekten der Mobilitätsrevolution unintendierte und mutmaßlich negative Nebeneffekte an die Seite stellen.
Neben der Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele und der Verbesserung von Verfahren in der Verkehrspolitik ergeben sich auch erheblicher öffentlicher Investitionsbedarf, um die Mobilitätstransformation anreizbasiert zu unterfüttern.
Anschubförderungen im Bereich der technischen Entwicklung autonom operierender eFahrzeuge und parallel dazu die Konzeption und der Aufbau digitaler Plattformen und Betriebssysteme z.B. für den Roboter-Shuttle-Betrieb sind probate Mittel zur Erreichung schneller Nutzungsreife. Sie verursachen aber Kosten für die öffentliche Hand, deren Größenordnung durch die Aufsetzung von Public Private Partnerships begrenzt werden können. Für die technische Entwicklung und für Nutzerstudien müssen zudem umfangreiche Testfelder für autonomes Fahren aufgebaut werden. Nur so ist es möglich entsprechendes Knowhow aufzubauen und ein innovatives, leistungsfähiges Nahverkehrssystem für die Zukunft zu entwickeln. Weitere finanzielle Anreize zur Bereitstellung der Ladeinfrastruktur für Privatpersonen und Unternehmen motivieren den Kauf von Elektrofahrzeugen und bauen Hemmnisse für Kaufentscheidungen ab.
Anreize können auch einnahmengenerierend wirken. Beispielsweise adressiert eine staatlich bezuschusste oder incentivierte Elektrifizierung der Fahrzeugflotte naturgemäß weder Parkdruck noch Staus und nur teilweise Lärmbelastung in Großstädten. Hier sind weitere Instrumente notwendig: intelligente Infrastrukturen zur Optimierung des Verkehrsflusses, die Steigerung der Flächeneffizienz des Straßenverkehrs und die Minimierung des Parkraumsuchverkehrs. In Verbindung mit intelligenten Mautsystemen (Belastungsmaut) mit dynamischen und differenzierenden Nutzungsentgelten wirken diese instrumente einnahmengenerierend, steuern individuelles Mobilitätsverhalten anreizbasiert und stimulieren bei Bedarf auch die Nutzung von Alternativen zum PKW.
Die Nutzung digitaler und mobiler Kommunikation (Crowdsourcing) ist ein weiteres Feld potentieller unternehmerischer Tätigkeit. Digitale Mobilitätsdienstleistungen bieten die große Chance, PKW-Nutzer zu einer Anpassung des Mobilitätsverhaltens zu motivieren (Car Sharing, Ride Sharing, Ride Pooling). Im Laufe der Dekade ist durch den verstärkten Einsatz autonomer Fahrsysteme zudem mit einer weiteren Zunahme der Mobilitätsmodalität zu rechnen. Beispielsweise können im Mobilitätsmix vollautonome Kleinbusse (Roboter-Taxis) eine zentrale Rolle spielen. Diese ermöglichen einen nutzeroptimierten Service bei gleichzeitig verbesserten Betriebskosten und bieten vor allem auch im ländlichen Raum innovative Möglichkeiten als Alternative zur PKW-Nutzung. Autonome Shuttle werden in Zukunft auch im Bereich der Logistik eine wesentliche Rolle spielen. Die zunehmende Zustellung von Warensendung wird hierbei durch autonome Fahrzeuge, z.T. auch von autonomen Kleinstfahrzeugen, geleistet. Hier-bei ist vor allem die zukünftige Synchronisation zwischen Wirtschaftsverkehr und Personenverkehr als Schlüsselelement zu einem effizienten und nachhaltigen Mobilitätssystem hervorzuheben. So kann ein autonomes Fahrzeug zu Starklastzeiten z.B. Personen befördern und zu Schwachlastzeiten Güter verteilen. Für diese Anwendungsfälle müssen Fahrzeug- und Betriebskonzepte entwickelt und erprobt werden.
Micromobility is a multibillion-dollar industry that encompasses a range of lightweight vehicles such as bicycles, e-scooters, and mopeds. Around the globe, the micromobility industry faced dramatic declines in ridership and revenue due to the COVID-19 crisis. Next to lockdown measures, which resulted in fewer leisure and commuting activities, and hygiene regulations that led to shutdowns of companies, passenger-kilometers traveled plummeted by 50 to 60 percent. It can be expected that micromobility-service providers will be hamstringed by these measures in the foreseeable future, which will accelerate industry-consolidation moves to increase profitability, and making use of scale-efficiency improvements (e.g. buying larger volumes of vehicles, processing more payment transactions, and capturing greater back-office scale effects). Nevertheless, micromobility has tremendous business potentials in the medium and long term especially in densely populated urban areas. By 2030, micromobility could be a $300 billion to $500 billion market by 2030, with growth rates of 5 to 10 percent in passenger kilometers.
Consumer behavior is shifting rapidly (consumer use cases shifting toward runs to the pharmacy and food pick up trips). Also, according to a McKinsey consumer survey consumer survey, the use of micromobility in the next normal might increase by 9 percent for private micromobility and by 12 percent for shared micromobility compared to precrisis levels. A greater appreciation of sustainable and noise-reducing transportation modes will also contribute to the attractiveness of micromobile traffic options. Ridership preferences by age will likely remain static but while the risk of infection becomes a top concern, health and sanitary issues such as disinfection of equipment, physical distancing from previous and next users as well as user health checks will gain importance. Concerning mobility patterns, the average trip distances is likely to increase, since people will use micromobility solutions more often when commuting as an alternative to public transportation leading to a higher revenue per trip for providers. As individual mobility is perceived to be safer, private purchases of e-scooters are likely to increase as well.
These individual trends are supported by local policies, which are likely to shift towards greater support for micromobility. Urban centers such as Milan, Brussels, Paris, Seattle, and Montreal have announced the creation of new dedicated lanes or conversion of streets into bike lanes. Cities may also reduce their permit fees to support micromobility to curb private car usage, which is also likely to benefit from people’s efforts to practice physical distancing to prevent transmission of COVID-19. The establishment purchasing premiums for bicycles, e-scooters, and mopeds at the national level could be further accompanied by de-incentivizing measures at the local level such as instituting higher parking fees, taxes, and tolls for cars.